Hintergrund
Hintergrund Hautkrebs
Heller Hautkrebs: Personen über 45 besonders betroffen
Besonders verbreitet ist der so genannte helle Hautkrebs. Seine häufigste Form ist die Aktinische Keratose, auch Sonnenschwiele genannt, an der in Deutschland rund 15 Prozent der Bevölkerung leiden. Sie ist vor allem an Hautarealen zu finden, die über lange Zeiträume ungeschützt der Sonne ausgesetzt waren. Aktinisch bedeutet durch Strahlen bewirkt, Keratose ist der medizinische Begriff für Verhornung. Auf Stirn, Glatze, Nase, Ohrmuschel, Wange und Unterlippe, aber auch Handrücken und Unterarmen treten rötliche, zum Teil pigmentierte, raue Hautstellen auf, deren Oberflächen meist verhärtet sind. Die Aktinische Keratose entsteht auf chronisch sonnengeschädigter Haut vor allem bei Personen über 45 Jahren. “Wir müssen sogar annehmen, dass jeder zweite Bundesbürger über 60 Jahren betroffen ist”, erläutert Prof. Peter Elsner, Direktor der Klinik für Dermatologie der Universität Jena und Sprecher der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Experten sehen die weite Verbreitung der Aktinischen Keratose vor allem als Folgeerscheinung des intensiven Sonnenbadens. Prof. Elsner warnt: Je heller die Haut und je länger die Sonneneinstrahlung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken und desto stärker ist auch das Krankheitsbild ausgeprägt. Unbehandelt entwickelt sich aus einer Aktinischen Keratose in 10 bis 20 Prozent der Fälle Stachelzellkrebs, d.h. ein in die Tiefe wachsender Hautkrebs, der auch Tochtergeschwülste ausbilden kann.
Schwarzer Hautkrebs: auch Kinder sind schon betroffen!
Neben der rechtzeitigen Diagnose und schonenden Behandlung ist auch die Prävention von Hautkrebs ein Anliegen der Dermatologen. Dabei haben die Experten besonders den Umgang mit der Sonne im Visier. UV-Licht wirkt nach zwei verschiedenen Mustern krebsfördernd. Das erste betrifft die chronische, lebenslange Sonnenexposition, beispielsweise bei Landwirten, Bauarbeitern und Seeleuten. Hier finden sich Zeichen der chronischen Lichtschädigung der Haut wie die Aktinische Keratose. In dieser Haut entstehen gehäuft Stachelzellkrebs und auch Basalzellkrebs. Im Gegensatz zu diesem chronischen Schädigungstyp steht die kurzzeitige, aber wiederholte Schädigung durch massive Sonnenbrände. Nach epidemiologischen Studien ist es vor allem die massive Sonnenexposition in der Kindheit und Jugend, die früher oder später zum schwarzen Hautkrebs führen kann. Auch spielt die Veranlagung eine wichtige Rolle. Prof. Elsner: Es reicht nicht aus, sich nur vor Sonnenbränden also akuten Lichtschäden der Haut zu schützen, auch die chronischen Lichtschäden, die sich meist erst in höherem Alter bemerkbar machen, müssen vermieden werden! Heilbar sind alle Formen des Hautkrebses bei rechtzeitiger Entdeckung. Wer aber insbesondere einen schwarzen Hautkrebs nicht rechtzeitig bei einem Hautarzt vorstellt, gefährdet sein Leben. Keine andere Krebsart ist so aggressiv auch schon in jungen Jahren. Dabei ist die rechtzeitige Entdeckung und Behandlung so einfach: Merke: jede Hautveränderung, die über mehrere Wochen nicht verschwindet, ist potentiell verdächtig und muss dem Hautarzt gezeigt werden.